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Wintermärchen Hubertussee und Fadental

Der Rummel um den Mariazeller Advent ist wohl schon vorbei, aber es lohnt sich immer, eine Fahrt durch die romantischen Voralpen ins Mariazeller Land zu unternehmen.

Als Kontrastprogramm zu den Pisten und Loipen lockt vielleicht ein Winterspaziergang, der sich leicht zu einer richtigen Tour ausweiten lässt! Auf jeden Fall ist das Ziel der Hubertussee in der Walster, und ob man bei der Bruder-Klaus-Kirche oder beim beliebten Gasthaus „Wuchtelwirtin“ das Auto abstellt, ist einerlei. Denn dazwischen geht sich schon ein angenehmer Fußmarsch rund um den malerisch vereisten See aus (geräumte Straßen, 1 bis 2 Stunden). Je nach Schneelage kann durch die Schwarzwalster ins Fadental und über das Schnittlermoos zurück gewandert werden (meist gespurte Forstwege, 2 bis 3 Stunden). Wenn die weiße Pracht zu tief für´s Schneestapfen wird, dann gibt es als lohnende Alternativen die Langlaufschi oder die Schneeschuhe. Sogar für Tourengeher ist mit den Gipfeln Bichleralpe und Sulzberg gesorgt, zünftig und unendlich einsam, aber nur für erfahrene Schiwanderer!

 

Info: Tourenführer mit Karten „Wandererlebnis Voralpen“ von Bernhard Baumgartner (Kral-Verlag), im Blog: www.wandertipp.at, facebook: Wandertipp bernhard baumgartner

 

 

Rundwanderung Hubertussee und Fadental

Route: Hubertussee – Schwarzwalster – Fadental – Schnittlermoos – Hubertussee; 6 km, Seehöhe zwischen 817 m und 899 m; 1 ½ Std., eine leichte, aber überaus lohnende Wanderung, bei entsprechender Schneelage auch als Langlauf-Schitour bestens geeignet!

 

Zufahrt in die Walster: Von Mariazell über den Kreuzberg ins Halltal und links abzweigend durch den Rechengraben zum Hubertussee. Links über die Stauseebrücke zum Parkplatz bei der Bruder-Klaus-Kirche (1965/67 erbaut und dem „Friedensapostel“ Nikolaus von der Flüe geweiht). Lohnender Zugang von der „Wuchtelwirtin“ oder vom Parkplatz an der Mündung der Weißen Walster in den Hubertussee beim „Antonius-Bildstock“ (zusätzlich ½ bis ¾ Std.).

 

Durch die Schwarzwalster ins Fadental: Unterhalb der Bruder-Klaus-Kirche auf der Uferstraße zum Tunnel und über die Staumauer zur Walsterstraße (Blick über den malerischen Hubertussee gegen den fernen Göller). Auf dieser neben einem Schluchteinschnitt bergab zur Brücke über den Walsterbach. Danach rechts abzweigend auf Forststraße in das Waldtal der „Schwarzwalster“ – nach Einmündung des Schindelgrabens zu einer Dolomitschlucht verengt, vielfältige Alpenflora mit Legföhren auf ca. 850 m Seehöhe, starke Karstquelle oberhalb des bis 1975 zur Stromversorgung von Fadental verwendeten Kleinkraftwerks! Zuletzt rechts haltend (bei direktem Weiterweg zur Bichleralpe auf der Forststraße bleiben!) aus dem feuchten Talgrund hinaus und hinauf zum geschlossenen Gasthaus Labenbacher (1 Std.).

 

Rückweg zum Hubertussee: Kurz die Zufahrtsstraße entlang und rechts abzweigend auf Forststraße in kurzer Kehre hinab ins „Schnittlermoos“, einer sumpfigen Talmulde mit bizarrem Raureif und Eisbildungen bei strengem Frost. Talaus am „Kleinen See“ entlang zum Hubertussee bei der Bruder-Klaus-Kirche (½ bis ¾ Std.). Links auf der asphaltierten Uferstraße, vorbei am Hubertus-Denkmal, zum Ende des Sees, auf Abkürzungsweg anfangs in Bachnähe (Auwaldbeständen und Felsränder) zur Walsterstraße und zurück zur „Wuchtelwirtin“.

 

 

Bichleralpe von Fadental

Route: Fadental – Markstein – Bichleralpe – Sabelstuben – Fadental; 9 km, Seehöhe zwischen 899 m und 1378 m; 3 ½ bis 4 Std. Achtung – die folgende Aufstiegsroute verläuft großteils durch unmarkiertes und auch wegloses Berggelände (Jagdgebiet berücksichtigen), für geübte Wanderer aber eine der schönsten Touren der Voralpen, allerdings Orientierung nicht einfach! Routenbeschreibung für Verhältnisse bei fehlendem oder geringem Schnee, aber bei Tiefschnee ebenso verlaufend, als Schneeschuh- oder Schitourenroute für Geübte sehr lohnend!

 

Aufstieg über den Markstein: In Fadental (Gasthof Labenbacher geschlossen) am „Kreisverkehr“ mit der uralten Rotbuche vorbei geradeaus zum Grenzgraben (Markierung Richtung Mitterbach / Friedenstein). Auf dem Forstweg im Waldgraben ansteigend weiter zum Wiesensattel gegen den Mühlgraben (1040 m, ½ Std.; rechts auf einem Waldkogel der als historischer Grenzpunkt bedeutende „Markstein“ – eine Dolomitzinne mit Felsfenster an der steirisch-niederösterreichischen Landesgrenze).

Hier von der Markierung abzweigen, aber nicht scharf rechts an einem Wegkreuz vorbei, sondern schräg rechts voraus zu einem Ziehweg, der zunehmend steil den linken Rand der „Gscheidwiese“ auf halber Hanghöhe erreicht. Auf Wegspuren leicht links haltend weiter aufwärts zu einem Zaundurchlass inmitten der wenig ausgeprägten Sattelzone (hervorragender Aussichtsplatz – links ins Schneealpen- und Raxgebiet, rechts Richtung Hochschwab und Gesäuse, auf die Gemeindealpe und gerade noch zum Ötscher). Oberhalb wird eine Forststaße erreicht, diese kurz rechts entlang und dann links auf einen Forstweg abzweigen. Dieser zieht im Bogen an Felsstufen vorbei durch die Waldzone höher, und man folgt ihm bis zur Mitte einer weiten, zum Kamm hinaufziehende Wiese. Über diese weglos hinauf, einer spärlichen Rinne folgend, bis zum höchsten Winkel, dort auf Wegspuren durch den Waldsaum zu einer ausgeprägten Wiesenmulde mit Wasserlacke. Neben einem Hochstand hinauf und links zu einer Verflachung mit urigem Baumbestand und voraus freiem Ausblick. Rechts erstreckt sich ein flacher, teils sumpfiger Waldboden mit kleinen Lacken unter riesigen Fichten. Dorthin wird rechts haltend abgezweigt und der nördliche Bergrand mit Windwürfen und Totholz erreicht. Nun auf Wegspuren eher links haltend zu einer weiten Almwiese mit Hütte und Wassertrog. Den Rücken entlang durch den folgenden jüngeren Waldbestand mit Wegspur in einer schmalen Schneise. Wo sich diese gabelt (rechts zu einer freien Rinne, die später den Abstieg vermittelt), leicht links weiter in eine Dolinengrube. Dann auf Steigspur über den Rasenrücken aufwärts (Rückblick auf Schneeberg, Göller und Schneealpe immer mehr verwachsend) zum höchsten Punkt der Bichleralpe (1378 m, 1 ½ Std.; kleines Kreuz und Gipfelbuch). Zum schönsten Rastplatz am Kamm westlich absteigend zu einer Felskanzel angesichts des beherrschenden Ötschers mit neuem Gipfelkreuz!

 

Abstieg nach Fadental:Vom Gipfelpunkt geht man auf dem Kamm südöstlich bergab bis zu einer Einsenkung mit zwei Dolinengruben (über die folgende dicht bewaldete Anhöhe kommt die Route von Fadental über den Markstein herauf). Hier links Durchgang zu einer nordseitig hinabführenden, rinnenartigen Wiesenlichtung. Unterhalb im verflachenden Fichtenforst durch eine deutliche Wegschneise in den vom Bergplateau östlich hinab ziehenden Graben, wo gleich unterhalb eine neue Forststraße quert. Weil die Fortsetzung durch den Graben nur erschwert begehbar ist, folgt man nun besser links der leicht bergab führenden Forststraße bis zu einem freien Platz mit Hochstand und kleiner Hütte, Ausblick zum Sulzberg und Göller. Hier rechts über einen Wiesenstreifen hinab zu einer breit ausgerodeten Mulde, aus der ein Karrenweg links hinab zum alten Umkehrplatz der Forststraße führt (nun ein Kreuzungspunkt). Der weitere Abstieg folgt in vier bequemen Kehren zum Sattel der „Sabelstuben“ (1066 m) mit Einmündung in den als Pilgerroute beliebten Weg von der Schmelz über Koteau und „Am Sabel“, hier rechts bergab ins Fadental (1 ½ Std.).

 

Großer Sulzberg

Route: Fadental – Lärchentrog – Großer Sulzberg; 5 km, Seehöhe zwischen 877 m und 1400 m; Aufstieg 2 Std.; völlig einsamer, höchster Gipfel der Türnitzer Alpen, prachtvolle Aussicht zum Ötscher und auf die Hochalpen! Die Schneeschuh- oder Schitourenroute entspricht dieser Beschreibung.

 

Routenverlauf: Von der Zufahrtsstraße nach Fadental zweigt auf dem Sattel nach der Lärchalm, nahe der Einmündung vom Hubertussee über das Schnittlermoos und noch vor den Fadentaler Wiesen eine neue Forststraße nordseitig ab, die den unteren Teil des Lärchentroges umgeht (Wildschutzgebiet). Dieses abgeschiedene Waldtal in weitem Bogen ausgehen, bei der ersten Verzweigung geradeaus, bei der zweiten links weiter. Am weitläufigen Südhang wird mit kurzer Kehre bei einem felsigen Vorsprung die Kreuzung in dem vom Sattel zwischen Sulzberg und Schwaighüttenboden herabziehenden Graben erreicht. Nun links weiter und im Bogen zurück in den oberen Grabengrund. Hier durch die Mulde hinauf zum „Petersboden“ (Einsattlung des Kammes zum jenseits steil abbrechenden Erzgraben). Rechts durch ein Waldstück steil hinauf zum malerischen Bergrücken, der den verwitterten, von den Winterstürmen von 2007 stark verwüsteten Waldrand entlang zum Gipfelkreuz leitet (1400 m, 2 Std.). Abstieg oder Abfahrt auf der gleichen Route.

 

 

Wandertipps von Bernhard Baumgartner

Bichleralpe
Hubertussee
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