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Hochkar-Hochsommer

Das 1808 m erreichende Hochkar gehört zu den größten Bergmassiven im alpinen Niederösterreich. Dennoch ist es eher bei Wintersportlern beliebt und als Wanderziel weniger bekannt.

Im Hochsommer bietet sich der Parkplatz der von Lassing bei Göstling an der Ybbs ausgehenden Bergstraße aber als idealer Ausgangspunkt gerade an heißen Tagen an. Die kleine Runde führt über das Scheineck zum Gipfelkreuz, und ganz Bequeme könnten nun mit dem Sessellift wieder hinab bummeln (besser als auf der Pistenstraße) und den neuen Skywalk mit Hängebrücke und Panorama-Point besuchen. Bleibt man beim Abstieg jeodch auf der Kammhöhe über die Häsing bis hin zum Leckerplan, ist die Gipfel-Almtour mit drei Stunden schon ausgiebiger, Alpenflora und Fernblick garantiert!

 

Für zünftige Wanderer heißt das Ziel jedoch unbedingt Schmalzmauer. Dabei wandert man abseits von dem beim „See“ verlassenen Pisten- und Liftgelände. Bald kommt dann die Schrottleitneralm in Sicht, wo sogar von der Markierung abgewichen und der 1760 m hohe Gipfel teilweise weglos erreicht werden kann. Nach dem Abstieg zum „Almgatterl“ folgt der Rückweg zum Parkplatz entlang der Markierung, insgesamt bis zu vier Stunden Wandergenuss!

INFO: „Das große Wandererlebnis NÖ“ von Bernhard Baumgartner (im Kral-Verlag) enthält auch weitere Hochsommer-Bergziele, wie Rax, Schneeberg, Ötscher und Hochwechsel.

 

Schmalzmauer und Brunnecker Hütte

Über den Blachlboden zur Schmalzmauer: Für geübte Wanderer eine leichte Bergtour, aber nur bei sicherem Wetter und guter Sicht!

Vom Parkplatz nahe am Hochkar-Schutzhaus vorbei zuerst auf der asphaltierten Liftstraße, dann bei Wegweiser „See“ auf der Forststraße links bergan. Den Westrücken der Leckerplanhöhe mit Sessellift und Skipiste queren (auf dem „Sauwand“ genannten Felsvorsprung Vorkommen des seltenen Kies-Steinbrechs), dann in kurzer Kehre hinauf zum Blachlboden mit dem Wasserbecken der Beschneiungsanlage. Der folgende markierte Steig führt unter den Felsabbrüchen des „Roterdkogels“ vorbei (Ende Juni Blüte des Heilglöckchens, einem seltenen Primelgewächs; unterhalb die „Tegel“ genannte Karstmulde mit ebenfalls seltener Flora) und weiter durch ein uriges Bergsturzgelände. Bei der Wegteilung auf der folgenden Lichtung weist die rote Markierung links weiter („Alpintour“).

 

Die Route zur Schmalzmauer folgt jedoch rechts dem unmarkierten Steig zur Schrottleitner Alm. Der folgende, von einer neuen Forststraße gequerte Hang wird rechts aufwärts entlang von Viehsteigen gequert und durch eine Rinne die oberhalb zum Hauptkamm ziehende Almfläche erreicht. Hier hält man sich besser etwas rechts zur „Knapping“ genannten Kammhöhe mit besonders eindrucksvollem Aus- und Tiefblick und Alpenflora. Dann links den urigen Kamm entlang weiter, oberhalb einer großen Doline mit Firnfeld vorbei („Schneeloch“, sogar im Sommer noch Narzissenblüte wie am Leckerplan). Zuletzt mit kurzem Aufstieg zum Gipfel der Schmalzmauer über dem Felsabbruch ins Seelucken-Kar (1760 m, 1 ½ bis 2 Std.; Ausblick auf Mariazeller Berge, Kräuterin und Hochschwab, Flora mit seltenen Arten, wie Kohlröschen, Alpen-Süßklee u. a.).

Abstiegsweg: Vom Gipfel den Latschenrücken nordwestlich entlang weiter und bergab zu einer freien Stelle. Hier ist auf Steigspuren durch eine steile Schrofenrinne der Abstieg mit etwas Vorsicht, aber ohne Schwierigkeit möglich. Dann nahe dem rechten Bergrand hinab zum Sattel mit dem „Almgatterl“ (1680 m, wie das östlich abbrechende Kar von den Einheimischen „Seelucken genannt). Wer nun die Tour abbrechen möchte, kann scharf links auf dem rot markierten Weg zum Ausgangspunkt zurückkehren (insgesamt 3 Std.). Achtung – der Weiterweg durch das Seelucken-Kar erfordert mehr Gehsicherheit und Orientierungsvermögen als die bisher begangene Route!

 

Rundweg über die Brunnecker Hütte:

Markierte alpine Steiganlage als Teilstrecke der „Alpintour Hochkar - Dürrenstein“, Zugang vom Hochkar-Parkplatz direkt in 1 ¼ Std. oder über die Schmalzmauer in 2 ¼ Std.).

Vom Seelucken-Sattel (Wegweiser Richtung Ringkogel) durch das „Almgatterl“ und rechts auf rot markiertem Steig in den Karhang hinab. Nach Abstieg über steiles Gelände werden ziemlich waagrecht die dicht bewachsenen Geröllhalden unter den Nordabstürzen der Schmalzmauer gequert. Sodann führt der gut begehbare Steig (aber Achtung bei Schneeresten im Frühsommer!) leicht ansteigend zum ebenen Gratrücken nordöstlich der Schmalzmauer hinaus. Nun am breiteren Hauptkamm weiter und steiler bergab zum Sattel vor der Geißhöhe (rote Markierung entlang der Kammhöhe zum Ringkogel, mit Rückweg über die Schwarzalm als zusätzliche Rundtour 2 ½ Std. möglich) – zur Brunnecker Hütte hier links markiert abzweigen! Dazu durch die Sattelmulde hinab zum Waldrand, wo ein spärlicher Steig in kurzen Kehren steil bergab führt. Aus der anschließenden Rinne links zu einem kleinen Vorsprung, dann in weiteren Kehren den Hang hinab zu einer Geröllfläche. Bei Wegteilung (rechts Weiterweg in Richtung der bewirtschafteten Schwarzalm) links entlang der Markierung auf dem teilweise sehr spärlichen Hangsteig leicht bergan und im folgenden Hochwald ungefähr in gleicher Höhe weiter, erst zuletzt rechts bergab zur schon sichtbaren, verschlossenen Brunnecker Hütte (1463 m).

 

Auf dem von der Schwarzalm kommenden rot markierten Weg links durch die Senke ansteigend weiter zum Hochtal, das sich in das Seelucken-Kar öffnet (Blick zur Schmalzmauer). Nun rechts wendend beim „Hacklstieg“ steiler Aufstieg über das mit Felsstufen durchsetzte Krummholzgelände wieder in den Bereich der Waldgrenze hinauf (im Juli üppige Hochstaudenflora und Wimper-Alpenrosen). Erst zuletzt flacher, führt der Weg schließlich besonders reizvoll über die Bergschulter der rechts oberhalb gelegenen „Gamshöhe“ hinweg (Kohlröschen-Vorkommen; die neue, vom Leckerplan kommende Forststraße endet nordwestlich an der „Heuwies“). Voraus taucht hinter dem Hochkar der Lugauer auf, und bei klarer Sicht zeigt sich sogar der Großglockner! Mit kurzem Abstieg ist wieder der Sattel mit dem „Almgatterl“ an der Abzweigung ins Seelucken-Kar erreicht (2 Std.).

 

Rückweg zum Hochkar-Parkplatz:

Auf dem rot markierten Weg den zur Schrottleitner Alm abfallenden Hang in Kehren hinab. Der Steig verläuft mehr am rechtem Rand der Almmulde mit ihren auffallenden Karstbildungen entlang (Karrenflächen und kleine Dolinen), und am folgenden Sattel gelangt man wieder zur Wegteilung vor den Felsabbrüchen des „Roterdkogels“. Nun wie bei der Anfangsstrecke dieser Tour in Gegenrichtung beschrieben über den Blachlboden und die Forststraße zum Parkplatz (1 Std.).

 

 

Wandertipp von Bernhard Baumgartner

Seelucken
Hängebrücke mit Skywalk
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Hochkar Gipfelkreuz
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