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Krokusblüte im Mostviertel

Ein Wandertipp von Bernhard Baumgartner

Nach den langen kargen Wintermonaten locken vor allem „blumige“ Touren! Die beschriebenen Krokuswiesen bieten zwar eine nicht unbekannte Frühlingsblume. Aber ganze Wiesen voll mit den violetten Blütenkelchen zu finden, dieses Erlebnis findet man nur auf den Berghöhen zwischen Gresten und Ybbsitz. Man wandert dazu von dem „Luft“ genannten Straßensattel entlang von Güterwegen oder unternimmt eine ausgiebigere Rundtour von Gresten aus, beste Zeit im März. Verstreut in den Ybbstaler Alpen gibt es aber auch noch etliche andere Standorte, bei Neuhaus am Zellerrain sogar mit dem Weißen Frühlingskrokus, wo die Krokusse später blühen.

 

Zu den Krokuswiesen auf der Grestener Höhe

Zeitempfehlung: ab Mitte März

Route: Gresten – Grestenberg am Grestener Hochkogel – Sattel an der „Luft“ – Büchlhöfe – Gresten; Streckenlänge ca. 15 km, Seehöhe zwischen 400 m und 800 m.

Gehzeit: 3 bis 4 Std. (Exkursionspunkte mit geringerem Zeitaufwand von der Straße zwischen Gresten und Ybbstiz bzw. vom Gasthaus auf der „Luft“ aus).

 

Im Gegensatz zu den Alpen- und Vorlandgegenden im Westen und Süden Österreichs sind die Kokusvorkommen in Niederösterreich eher verstreut zu finden – vom Waldviertel im obersten Lainsitztal über den stadtnahen Wienerwald bis zur Buckligen Welt. Das üppigste und auch sonst interessanteste Gebiet befindet sich jedoch im zentralen Mostviertel zwischen Ybbsitz und Gresten. Dazu kommen noch einzelne Vorkommen im Ötschergebiet, die entgegen den Annahmen der botanischen Wissenschaft auf eine „bodenständige“ (nicht angepflanzte) Verbreitung hinweisen.

 

Bei der Zufahrt nach Gresten von Steinakirchen her kann man bereits zwischen Randegg und Gresten auf den Wiesen entlang der Kleinen Erlauf nach Krokussen Ausschau halten (früheste Blütezeit, schon Anfang März). Dann startet man für die „Krokusrunde“ im Markt Gresten und folgt den Markierungen des Weitwanderweges-404 in das Tal des Grestenbaches hinein. Dort wendet sich die Route mit derselben Markierung am Nordhang hinauf in das Höhengelände unter dem Grestener Hochkogel. Der querende Güterweg leitet dort links weiter und biegt südwärts ab, wo sich beim Gehöft Hochgräßing und danach bereits die schönsten Krokuswiesen (sofern sich nicht mit Mist oder Gülle überdeckt sind) ausbreiten. Zumindest die Aussicht ist bei passendem Wetter phantastisch. Der relativ kurze Abstieg zum „Luftsattel“ nimmt wegen der Blumenbeobachtungen (Neapel-Krokus / Crocus purpureus) sicher mehr Zeit als geplant ein. Von der Sattelhöhe mit dem Gasthaus muss man leider links entlang der belebten Straße marschieren, bis rechts ein Güterweg abzweigt. Dieser führt gleich über von Waldrändern umgebene teils sumpfige Wiesen weiter – immer wieder dicht mit Krokussen bewachsen und außerdem von den sehr früh blühenden „Märzenbechern“ (Frühlingsknotenblumen). An den Höfen Ober- und Unterbichl vorbei geht es vom freien Höhenrücken hinab in den Markt Gresten.

 

Zeitempfehlung: April bis Mai

 

Weitere Exkursionspunkte zu Krokusvorkommen im Ötschergebiet (Routenbeschreibungen im „Wandererlebnis Ötscher Ybbstaler Alpen“ von B. Baumgartner und Werner Tippelt, Kral-Verlag):

In Lackenhof beim Ranegg und in den Mulden am Schwarzen Ötscher, ferner auf der Gföhleralm (östlicher Gipfelbereich). Bei Langau im oberen Ybbstal gegenüber dem ehemaligen Gasthof Taverne am Wiesenrand gegen die Ois zu. In Neuhaus am Zellerrain neben der Faltlstraße (gegenüber der großen Wildfütterung, hier beide Krokusarten) und weiter Richtung Zellerrain in Taschelbach (in der nordseitigen Wiesenmulde bei der Gaminger Ortsinformation). Auf der Feldwiesalm (vom Zellerrain kommend in der Wiesenmulde vor der Feldwiesalm südwärts abseits des Fahrweges) und am Südwestrücken der Gemeindealpe (Anstieg vom Zellerrain über den Eisernen Herrgott). Ferner als höchstgelegener Standort am Kammverlauf zwischen Scheiblingstein und Herrenalm (Dürrenstein-Massiv).

 

Krokuswiese zwischen Gresten und Ybbsitz
Primeln und Märzenbecher
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