niederoesterreich.naturfreunde.at

Weltkulturerbe: "Elsbeerreich“ im Wiesenwienerwald

Zum immateriellen Weltkulturerbe gezählt zu werden, gelingt nur ganz exklusiven Traditionsbräuchen oder Landschaften wie etwa der Wachau. Weniger prominent, aber beide Voraussetzungen erfüllend, ist als jüngste Auszeichnung das „Elsbeerreich“ – die Genussregion Elsbeere.

Im Michelbachtal gelegen, gehört es zum südwestlichen Wienerwald. Diese freundliche Landschaft wird auch treffend als Wiesenwienerwald bezeichnet (darüber ist sogar ein Wanderführer der Naturfreunde NÖ erschienen). Die dort sorgsam kultivierten Elsbeerbäume (mundartlich „Odlatzbiar“) liefern mit ihren mühsam zu erntenden Früchten eine wahre Kostbarkeit, die zu Edelbrand oder Marmelade oder sogar zu Schokolade verarbeitet wird. Mit den Herbst- oder Wintertagen kommt auch eine ganz wunderschöne Wanderzeit, besonders stimmungsvoll selbst bei Nebel oder erstem Raureif oder Neuschnee. Die dreistündige Rundwanderung führt von Fahrafeld (zwischen Pyhra und Michelbach) zur Einkehr im Enzingerhaus auf dem Hegerberg (Tel. 02744/5652).

 

Elsbeerwege zur Gföhlberghütte

Als zweithöchster Wienerwaldberg gehört der Gföhlberg zwischen Hainfeld, Klammhöhe und Laaben nicht mehr zum „wiesigen“ südwestlichen Wienerwald. Zusammen mit dem nahen Schöpfl bietet er sogar den weitläufigen Naturatrail HOCHWIENERWALD. Als leichte Schutzhüttenwanderung führen aber auch hier beschilderte „Elsbeerwege“ von der Klammhöhe oder von Stollberg zum Öko-Schutzhaus der Naturfreunde. Neben dem Weg von der Klammhöhe befindet sich übrigens ein jüngst bekannt gewordener Standort des überaus seltenen Zungen-Mäusedorns! Auf keinen Fall versäumt sollte der Gipfel selbst werden, auch wenn er nur von einem großen Steinmann markiert wird und dicht bewaldet keine Aussicht bietet. Zu dieser führt die lohnende kleine Abzweigung von der Schutzhütte zum „Raxblick“.

 

Wandervorschlag

Von der Klammhöhe entlang der blauen Markierung um den Gföhlberg herum bis zum steilen Nordostkamm, über den die roten Marken zum Gipfel und zur Naturfreundehütte leiten. Abstieg auf dem zwar „normalen“ Hüttenweg, der aber teils durch einen steinigen Hohlweg führt und keine Kinderwagentour ist (gesamt Runde 2,5 bis 3 Stunden).

 

Von Stollberg kommt man auf einem Fahrweg bis zur Schutzhütte (kaum 1 Stunde). Dabei kann aber nach den Gföhlhäusern links zur roten Markierung abgezweigt und der Gipfel überschritten werden – ebenfalls über den Nordostkamm. Dieser mit massigen Sandsteinblöcken gespickte Steilaufschwung ist unmarkiert (beim Rechtsschwenk der Markierung in die Waldflanke geradeaus hinauf). Besonders im Winter, bei Schnee und Raureif warten auf dieser Route fast schon alpine Gefühle, wie sie im Wienerwald eigentlich nicht erwartet würden (gesamte Runde von Stollberg 3 bis 3,5 Std.).

 

Ein Wandertipp von Bernhard Baumgartner

Steinpyramide am Gföhlberggipfel
Elsbeerfrüchte
Die Gföhlberghütte der Naturfreunde Eichgraben
Weitere Informationen

Kontakt

ANZEIGE
Angebotssuche