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Zwei Grad sind zu viel!

Die Naturfreunde Österreich setzen sich schon seit Jahren mit den Ursachen und Folgend es Klimawandesls auseinander. Am 13. Oktober 2017 werden sie zu diesem brisanten Thema eine Konferenz veranstalten, die sich mit den negativen Auswirklungen der globalen Erwärmung auf die Pole und den Alenpraum beschäftigen wird. Warum es wichtiger denn je ist, in Sachen Klimaschutz mit voller Kraft aktiv zu werden, erfährst du im folgenden Beitrag.

 

Text: DI Regina Hrbek, Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung der Naturfreunde Österreich, Fotos: Sepp Friedhuber

 

 

Wir Menschen tragen über den Ausstoß von Treibhausgasen zu einer rasanten Klimaerwärmung bei. Schon heute, bei im Schnitt knapp ein Grad Erwärmung weltweit, sind die negativen Auswirkungen deutlich spürbar. In Österreich ist die Temperatur seit 1880 sogar um nahezu zwei Grad gestiegen. Am 4. November 2016 ist das Pariser Klimaschutzabkommen in Kraft getreten, der erste weltweit verbindliche Klimavertrag, der vorsieht, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen und 1,5 Grad nicht zu überschreiten.

 

Polareis und Gletscher schmelzen

Die polare Eisschmelze geht rasanter voran als in den vergangenen zwanzig Jahren. Die Polkappen büßen nicht nur an Eisfläche ein, auch die Dicke der Eisschilde nimmt ab. Laut dem Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck haben die Eisschilde in der Antarktis und in Grönland von 1992 bis 2011 etwa 4000 Milliarden Tonnen an Masse verloren. Das Schmelzwasser hat den Meeresspiegel um rund elf Millimeter steigen lassen, was etwa einem Fünftel des gesamten Anstiegs des Meeresspiegels entspricht.

 

Das Institut Climate Analytics in Berlin ermittelte Langzeitprognosen bis zum Jahr 2300: Wird die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzt, würde der Meeresspiegel rund 2,7 Meter über dem Niveau des Jahres 2000 liegen. Wenn es gelingt, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, würde der Pegel bis 2300 „nur“ um etwa 1,5 Meter ansteigen. Eine Katastrophe wäre eine Erwärmung um bis zu drei Grad: Dann wäre mit einem Anstieg von durchschnittlich 3,5 (!) Metern zu rechnen. Flutkatastrophen und Millionen von Klimaflüchtlingen wären die Folge!

 

Der Alpenraum war vom Klimawandel bis jetzt stärker als andere Regionen betroffen. So wurde in den österreichischen Alpen ein höherer Temperaturanstieg als im globalen Vergleich gemessen. Von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde errechnet, dass bis 2050 etwa drei Viertel der heutigen Alpengletscher geschmolzen sein werden. Drei Viertel der gesamten Süßwasserreserven der Erde sind in Eis und Schnee konserviert. Durch das schnelle Abschmelzen der Gletscher wird also die Wasserversorgung gefährdet. Wasser wird knapp werden, Flussbette werden austrocknen, und der Grundwasserspiegel wird sinken. Der Rückgang der Gletscher und der Anstieg der Permafrostgrenze bewirken auch eine Destabilisierung von Fels- und Schuttmassen, was zu einer Erhöhung der Steinschlaggefahr führt.

 

Wenn im Zuge der Klimaerwärmung die Permafrostböden in Nordkanada, Alaska, Grönland, Sibirien und in den Hochgebirgen nach und nach auftauen, werden auch Unmengen von Methan frei werden - einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches klimaschädlicher wirkt als Kohlendioxid.

 

Was tun?

Um die globale Erwärmung zu stoppen, braucht es mehr als ein paar Windräder. Wir müssen in allen Lebensbereichen weg von der vorherrschenden verschwenderischen Einwegmentalität hin zu einer Gesellschaft, die mit ihren Ressourcen behutsam umgeht. Die Politik muss weitsichtig und mutiger werden. Sie muss weitere Rahmenbedingungen schaffen, die es jeder/jedem möglich macht, sich noch klimafreundlicher zu verhalten. Denn wir alle müssen und können etwas zur Erreichung der nötigen Klimaschutzziele tun. Wir können viele kleine Änderungen in unserem täglichen Leben vornehmen, zum Beispiel im Bereich Mobilität, in unserem Konsumverhalten und in unserem Umgang mit Energie. Kleine Lösungen bewirken viel und beeinflussen das Handeln anderer. Gemeinsam können wir die Zukunft lebenswert gestalten!

 

Tipps für „KlimaretterInnen“ gibt es auf www.muttererde.at/klimatipps/ und in den beiden Naturfreunde-Broschüren „Auf jeden kommt es an: Klimaschutz jetzt!“ und „Energie und Zukunft“, die man kostenlos downloaden kann

Nicht nur Meereis und Gletscher schmelzen, an den Polen taut auch der Permafrostboden auf. Dadurch werden Unmengen von Methan frei - einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches schädlicher ist als Kohlendioxid.
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Einladung zur Klimakonferenz

Auswirkungen auf die Pole und den Alpenraum

 

Termin: Freitag, 13. Oktober 2017, 10.00–17.30 Uhr

 

Ort: Volkshaus Ebelsberg, Kremsmünstererstraße 1-3, 4030 Linz

 

Die Naturfreunde-Umweltkonferenz zum Thema Klimawandel wird gemeinsam mit Sepp Friedhuber organisiert, der einen Vortrag über die Antarktis/Artkis und die schon sichtbaren Folgen des Klimawandels halten wird. Der bekannte Meteorologe Andreas Jäger wird über die klimatischen Änderungen sprechen. Im Anschluss daran stehen die Themen Wasserproblematik und deren Auswirkungen auf die Alpen (Schneekanonen, Ausbaupläne für Schigebiete, usw.) sowie der Einsatz von alternativen Energien im Alpenraum auf dem Programm.

 

 

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