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Unterwegs im grenzenlosen Thayatal

Der Inter-Nationalpark Thayatal / Podyji erstreckt sich vom Wald- und Weinviertel über die Staatsgrenze hinweg bis ins tschechische Mähren. Für das Wandern wie für die Landschaft kann trotzdem das Motto GRENZENLOS gelten!

Ein Wandertipp von Bernhard Baumgartner

 

Man ist zwar unterwegs beim Nachbarn, fühlt sich aber in der historischen Altstadt von Znaim / Znojmo fast ebenso daheim wie etwa im niederösterreichischen Retz. Die Hochflächenwälder mit ihren felsigen Aussichtspunkten gibt es beiderseits der Thaya / Dyje, die als verbindender Fluss den Nationalpark durchzieht. Die gut markierte Tour beginnt am Thayaufer unterhalb von Znaim und führt über das Kloster Pöltenberg bis zum Königstuhl /Kraluv stolez. Der Polenkönig Sobieski soll 1685, nach dem Entsatz Wiens während der Türkenbelagerung, diesem Felsvorsprung den Namen gegeben haben. Geschichtsträchtig endet die Wanderung schließlich wieder in Znaim, wo Kultur und Genuss sich zum Ausklang vereinen.

 

INFO: Gehzeit 3,5 Stunden (Besichtigung der Altstadt von Znaim zusätzlich 1,5 Stunden). Wanderführer von Bernhard Baumgartner „Waldviertel GRENZENLOS“ (Kral-Verlag).

TIPP: Im Spätherbst bietet diese niedrige Region interessante Wandermöglichkeiten, sogar noch im Winter, wenn Nebel und Raureif die Wälder mit ihrer weißen Pracht überziehen. Die Stadt Znaim wirkt sicher auch in der Vorweihnachtszeit recht romantisch. Aber die kurze Tageslänge berücksichtigen, am lohnendsten sind im Winter die Wanderstunden um die Mittagszeit!

 

 

Znaim / Znojmo: Zum Königstuhl / Kraluv stolez

GRENZENLOS – Vom Thayaufer unter der historischen Stadt über die Berghöhen nördlich der Thaya / Dyje, markierte Wege mit Nationalpark-Infotafeln, als Streckenwanderung mit gleichem Rückweg oder als Rundtour-Variante, anschließend Besuch der Altstadt.

Route: Znaim – Thayaufer / Udoli Dyje – Granitzbachtal – Nationalparksteig – Pöltenberg / Hradiste – Nationalparkweg / Nad Lomem – Königstuhl / Kraluv stolec – (Variante über gelbe Markierung und Radroute) – Pöltenberg – Kalvarienbergweg – Granitzbachtal – Znaim; Streckenlänge 8 km, Seehöhe ca. 218 m bis 365 m.

Gehzeit: eigentlicher Wanderweg insgesamt 3 ½ Std. (zusätzlich durch die Stadt 1 bis 2 Std.).

Info: Tourismusinformationszentrum Znojmo, Tel. +420 515/222 552, www.znojemsko.info

Familienwege: Im Granitzbachtal und an der Thaya.

Wandertipp: Diese Tour lässt sich leicht mit der lohnenden Besichtigung der Altstadt verbinden!

 

Zufahrt: Auf der von Wien über Haugsdorf kommenden Hauptstraße ins Stadtgebiet von Znaim (vorbei an der Einmündung von Retz – Mitterretzbach), nach der Bahnunterführung geradeaus über die folgende Ampelkreuzung hinweg. Wo die Straße gleich danach weiter ansteigt und sich rechts zum Republikplatz wendet – Achtung! – links die wenig auffallende Abzweigung zum „MUSEUM MOTORISMU“. Durch die Straße Dyjská bald in Kehren hinab zur Uferstraße an der Thaya (Kozeluzska). Auf dieser rechts bis zum Parkplatz vor der Thayabrücke und dem Museum.

 

 

Tour 117: Zum Königstuhl / Kraluv stolec (3 ½ Std.)

Vom Parkplatz am Museum und dem Sportzentrum vorbei auf der Straße zum Wegweiser Pod Kramerovou vilou am Eingang zum Granitztal / Granicke udoli (214 m). Der alte, aber gut ausgebaute Steig zieht mit grüner Markierung in Kehren den mit Felsstufen durchsetzten Steilhang hinauf (einmal sogar mit „Tunnelwende“). Am Rand der Hochfläche bei der Antoniuskapelle vorbei und die Straße neben dem Hippolyt-Kloster am Pöltenberg / Hradiste entlang (300 m, 20 bis 30 Min.). Durch das alte Klostertor zu einer Kreuzung und geradeaus auf Asphalt in den Graben hinab zu einem Wirtschaftsgebäude (Pivovarská). Hier links wieder hinauf zur Hochfläche und den Rain mit Blick auf die Türme von Znaim entlang (Infotafel Weingärten und Pöltenberg-Terrassen). Rechts wendend folgt der Infopunkt „Nad Lomem“, wo der linke Steig mit der grünen Markierung aus dem offenen Gelände in die Thayawälder hinabführt. Aus dem steil erreichten Graben im urwaldartigen Laubwald gleich wieder rechts am Hang aufwärts, bis der erdige und etwas abschüssige Steig links sehr steil zur Hochfläche ansteigt. Die folgende Strecke ist hingegen überaus reizvoll – am Bergrand auf einem Steig entlang, nach einem ersten folgt ein noch eindrucksvollerer zweiter Aussichtspunkt über den Thayastausee auf Znaim. In der folgenden Mulde kommt von rechts die gelbe Markierung, die bei Nad Lomem abgezweigt ist, wieder heran (348 m, Kocici udoli). Man geht aber geradeaus auf breiteren Wegen zur nächsten Forststraßenkreuzung (Radroute, aber an der Abzweigung nicht bezeichnet, Achtung – Variante für den Rückweg!). Hier noch immer grün markiert zur rechtsseitigen Abbiegung der Forststraße und kurz links zum Aussichtspavillon auf dem Königstuhl / Kraluv stolec (339 m, 1 bis 1 ½ Std.; es wird berichtet, dass der Polenkönig Sobieski 1685, nach dem Entsatz Wiens während der 2. Türkenbelagerung, diesem Platz den Namen gegeben hat). Rückweg auf der gleichen Strecke oder auf der folgenden über die Hochfläche führenden Variante.

 

Hochflächen-Variante für den Rückweg:

Vom Pavillon kommend rechts auf dem Zugangsweg zurück bis zur nächsten Forststraßenkreuzung. Hier ohne Wegweiser links abzweigen (Markierung der Radroute Nr. 5000 gelb-blau-gelb folgt erst später) und nach einer langen geraden Strecke rechts wendend zu einer Kreuzung mit Wegkreuz. Hier leicht links zur Einmündung der gelben Markierung (rechts von Kocici udoli kommend, man kann auch bis dorthin auf dem Zugangsweg zurückgehen und links abbiegen). Kurz vor dem Waldrand biegt die gelbe Markierung rechts ab und gelangt zum Infopunkt Nad Lomem (im Sommer ziemlich verwachsen). Besser gleich geradeaus zum Fahrweg am Rand der endlosen Feldflächen und rechts an der Nationalparkgrenze entlang. Von der Waldecke hinaus ins freie Ackergelände mit Blick auf Pöltenberg und Znaim, immer geradeaus, dann die eingezäunten Kulturflächen entlang zu einem hohen Kreuz. Kurz links und gleich wieder rechts ab auf einem Karrenweg den Rain mit Nussbäumen und an Kulturflächen entlang hinab in den Graben zum Wirtschaftsgebäude an der grünen Markierung (Pivovarská). Auf dem Asphaltweg hinauf zum Klostertor am Pöltenberg (1 Std.).

 

Granitztal-Querung zur Altstadt:

An der Kirche vorbei bis zur Antoniuskapelle (rechts seitwärts ist die barocke Eliaskapelle mit vorzüglichstem Aus- und Tiefblick erreichbar). Unterhalb aber nicht rechts auf dem grün markierten Weg weiter, sondern links auf dem „Kreuzweg“ mit den Kalvarienbergkapellen auf teils steiler und gestufter Trasse hinunter ins Granitztal. Dort über die Brücke und kurz rechts weiter, wo der blau markierte Weg Richtung Altstadt links abzweigt. Man kann ein Stück direkt durch den steilen Graben hinaufsteigen oder besser einem mit Geländern versehenen Serpentinenweg folgen. Zuletzt rechts abzweigend zu einem Aussichtsplatz (Burg, Granitztal, Pöltenberg) und über eine Stieg hinauf zum Südmährischen Museum (¾ Std.).

 

Durch die Altstadt zum Thayaufer:

Am Museum vorbei, danach rechts Abzweigung zur Rotunde und zur Burg mit großartiger Aussichtsterrasse (Buffet). Oder geradeaus zum großen Dreiecksplatz, wo man rechts durch die Fußgängerzone (Informationsbüro, auch sonntags geöffnet, empfehlenswerte Broschüren für den Stadtrundgang und Nationalparkkarten) zum leicht abfallenden Masarykovo namesti kommt (Marktplatz, Empfehlung – an der linken Seite Cafe-Restaurant U Zlaté Konve / Zur Goldenen Kanne). Oben links durch die Velka Mikulasska zum stets geöffneten Dom des Hl. Nikolaus, daneben die doppelstöckige Wenzelskapelle mit Rundgang (sonntags geöffnet) und die Aussichtsterrasse. Von der Südseite des Domes durch ein Tor bergab zu den Steilhängen an der Thayaseite der Altstadt (teils gärtnerisch gestaltet, links Ausschank beim Paradies-Weingarten), wo verschlungene Wege mit Aussichtspunkten hinab zum Parkplatz beim „Motormuseum“ führen. Man sollte sich genug Zeit für diesen nostalgischen Stadtbummel nehmen!

 

 

Blick von der Thaya zur Znaimer Altstadt
Hochflächenweg zum Kloster Pöltenberg
Staubecken und Altstadt von Znaim
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